Musiktheater: Ecosystem

Dekoloniale Festival 2024, Tag 2: Musiktheaterstück von GROUP50:50 im Maxim Gorki Theater

Anlässlich des 140. Jahrestages der Berliner Afrika Konferenz (auch: »Kongokonferenz«) von 1884/85 präsentiert das Dekoloniale Festival 2024 in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater das Musiktheaterstück Ecosystem der GROUP50:50.

Wenn wir den Regenwald retten, retten wir das Klima! Mit diesem Slogan rechtfertigen internationale Umweltorganisationen seit Jahrzehnten ihre Interventionen in den äquatorialen Wäldern. In ihrem neuen multimedialen, transkontinentalen Musiktheaterstück erzählt die GROUP50:50 die koloniale Geschichte der Entwaldung und des Naturschutzes im Kongobecken und lässt die Stimmen von bisher ungehörten Betroffenen erklingen.

Nach ihrer europaweit umjubelten Performance The Ghosts Are Returning setzt die Gruppe die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen kongolesischen, deutschen und Schweizer Künstler*innen fort: ein musikalisches Plädoyer für eine dekoloniale Ökologie.

Preise: Regulär: 12 – 40 Euro

Tickets können an den Kassen des Maxim Gorki Theaters erworben werden sowie im Online-Ticketshop des Theaters.

Über das Stück (https://fellow-berlin.de/proje...)

Wenn wir den Regenwald retten, retten wir das Klima! Mit diesem Slogan rechtfertigen internationale Umweltorganisationen seit Jahrzehnten ihre Interventionen in den äquatorialen Wäldern. Während die Weltbevölkerung allmählich versteht, dass sie gegen die Abholzung des Waldes im Kongobecken vorgehen muss, weil er grosse Mengen CO2 bindet, wird die lokale Bevölkerung einmal mehr zum Spielball geopolitischer Interessen. Für ECOSYSTEM reist die GROUP50:50 in den Nordosten des Kongos und erarbeitet mit Bewohner:innen des Regenwaldes ein multimediales Musiktheaterstück über ein Ökosystem, das aus den Fugen gerät.

Die Situation vor Ort ist komplex: Um die überwältigende Artenvielfalt zu erhalten, kämpfen Umweltschützer:innen gegen Minengesellschaften und Holzexporteure, die mit der Unterstützung korrupter Politiker:innen Gold und Holz abbauen. Die internationalen Expert:innen des Naturschutzes geraten dabei gleichzeitig in blutige Konflikte mit den ansässigen Bauern, die traditionellerweise Wald roden, um Landwirtschaft zu betreiben. Und dann sind da noch die Menschen vom nomadischen Volk der Mbuti. Sie kennen den Wald besser als alle anderen, weil sie davon leben, was er ihnen zur Verfügung stellt. Sie gelten als die „ersten Bewohner des Waldes“, und doch hat bisher niemand ihr Recht auf den Wald anerkannt. Sie können nur dabei zusehen, wie ihr Lebensraum schwindet.

Gemeinsam mit lokalen Bauern und der Mbuti-Gemeinde in Bagoia, mit denen sie schon für ihr letztes Stück The Ghosts Are Returning zusammengearbeitet haben, diskutieren und singen die Performer:innen und Musiker:innen der GROUP50:50 darüber, was wir von unseren Vorfahren geerbt haben und was wir den zukünftigen Generationen hinterlassen werden. Im Dialog mit der traditionellen Musik der Region schaffen sie eine transnationale Zeremonie, ein ritueller Versuch über die Bedeutung des Waldes für das Schicksal der Weltbevölkerung.

Credits

Eine Produktion der GROUP50:50, in Koproduktion mit Residenz Schauspiel Leipzig, Kaserne Basel und Centre d’Art Waza Lubumbashi, in Zusammenarbeit mit Caritas Wamba, den Gemeinschaften von Bagoia und Asandabo.

Mit der finanziellen Unterstützung von: Fachausschuss Tanz & Theater Basel-Stadt / Basel-Landschaft, Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, Migros Kulturprozent, Südkulturfonds, Ernst Göhner Stiftung, Corymbo Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung, GEA Waldviertler.

Künstlerische Leitung: Eva-Maria Bertschy, Joseph Kasau, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger

Musikalische Leitung: Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger

Texte: Eva-Maria Bertschy, Jean-Baptiste Ekaka, Patrick Mudekereza, Joseph Kasau, Elia Rediger

Video: Joseph Kasau, Moritz von Dungern

Performance auf der Bühne: Jean-Baptiste Ekaka, Kojack Kossakamvwe, Elia Rediger, Dieu le Veut Sumba, Huguette Tolinga, (ursprünglich entwickelt mit Stany Kalanda)

Performance in den Videos: Gérard Agbokabolo Amboko, Jean Kamana, Papa Delolai, Christophe Anzalite Amboko, Dauphin Kakuaguwe Wendokono, Maman Antoinette, Constant Delite, Sengele Charles, Michel Basekombonane, Jean-Maria Nangondese, Rose Ongane, Jean-Paul Ingbitina, Collethe Bombini, Jules Amboko, Jacques Modo, Mambunga Basekombonane, Awilikilango, Adeline Baboanane, Julberthe Bibedu, Paulin Banyandey, Françoise Iday, Clementine Nengapeta, Micheline Iday, Jean-Pierre Bambabeya, Philiphe Bozi Marie, Nangaa Charline, Michel Thomo, Marie Akemande, Therese Monikomange, Bambanaye Abuty, Ndandambajaye, Jean-Pierre Monzabete, Anyabukiyuo, Jean-Pierre Bambakoanza, Adwakanakeya, Anthoinethe Abinya Kalite, Agbokabulo Mavambu, Jean-Marie Akemane, Raymond Kakeane, Clementhine Natho, Adwakanakeya Jedeo

Kostüme
: Cédrick Nzolo, Janine Werthmann
Technische Leitung & Lichtdesign
: Sylvain Faye
Bühne
: Sylvain Faye, Elia Rediger
Sounddesign
: Philipp Ruoff, Elia Rediger
Produktion
: Camille Jamet, HERProductions, Isaac Yenga
Tourmanagement
: Luca Maier, Isaac Yenga
Administration
: Corsin Gaudenz
Recherche
: Jean de Dieu Aybeka
Regieassistenz
: Anna Melissa Zentgraf, Luca Maier
Hospitanz
: Fy Notahiana Harinofy Ramsoron
Presse & Social Media
: fellow publishing
Produktion
: GROUP50:50

Koproduziert von:

Residenz Schauspiel Leipzig, Kaserne Basel, Centre d’Art Waza Lubumbashi
In Zusammenarbeit mit:

Caritas Wamba, den Gemeinschaften von Bagoia und Asandabo.

Unterstützt von
:
Fachausschuss Tanz & Theater Basel-Stadt / Basel-Landschaft, Pro Helvetia, Südkulturfonds, Migros Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung, Corymbo Stiftung, Schweizerische Interpretenstiftung, GEA Waldviertler.

Das Musiktheater "ECOSYSTEM" der GROUP50:50: Jean-Baptiste Ekaka, Lehrer, Aktivist und Angehöriger der Mbuti Gemeinde aus Bagoia, und Schweizer Musiker Elia Rediger im Gespräch am Lagerfeuer. ©
Der Lebensraum der Mbuti ist durch die massive Abholzung bedroht. Gemeinsam mit ihnen, den „ersten Bewohnern des Waldes“, hat die GROUP50:50 Musik komponiert, in der sie die Trauer um die verlorenen Bäume zum Ausdruck bringen. ©
Das Musiktheater "ECOSYSTEM" der GROUP50:50 ©
Das Musiktheater "ECOSYSTEM" der GROUP50:50: Jazzmusiker Kojack Kossakamvwe (Musikalische Leitung) und die GROUP50:50 haben während drei Wochen mit den Menschen vor Ort diskutiert und mit ihnen musikalische Performances entwickelt. ©
Das Musiktheater "ECOSYSTEM" der GROUP50:50: Stany Bouton Kalanda (Gesang + Bass-Likembe), Kojack Kossakamvwe (Musikalische Co-Leitung, Gesang + Gitarre), Elia Rediger (Musikalische Co-Leitung, Performance + Gesang, Huguette Tolinga (Gesang + Percussions) ©
Oft werden in westlichen Klima-Diskursen diejenigen Stimmen marginalisiert, die selbst am stärksten von den Auswirkungen betroffen sind – obwohl sie eine einzigartige Expertise in Bezug auf das Ökosystem haben, von dem sie teil sind. ©
Auch die lokalen Bauern stehen im Konflikt mit den internationalen Umweltschützern, deren Regulierungen und Verbote ihre traditionellen Methoden des Naturschutzes und das Recht der lokalen Bevölkerung auf die Nutzung des Waldes nicht anerkennen. ©
Violinistin Ruth Kemna und E-Gitarrist Kojack Kossakamvwe spielen gemeinsam mit den Musiker*innen der Mbuti aus Bagoia im Regenwald. Dramaturgin Eva-Maria Bertschy sitzt mit Kopfhörern hinter der Kamera. ©
Post-ECOSYSTEM-Konzert: Die GROUP50:50 gemeinsam mit ihren Gästen Stefan Rusconi und Julian Sartorius beim Abschlusskonzert der Leipzig-Tour im Rahmen der 47. Leipziger Jazztage in der Residenz. ©
Das Musiktheater "ECOSYSTEM" der GROUP50:50: Jean-Baptiste Ekaka, Lehrer, Aktivist und Angehöriger der Mbuti Gemeinde aus Bagoia, und Schweizer Musiker Elia Rediger im Gespräch am Lagerfeuer.
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Expert:innen

Das fünfjährige Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wurde 2024 beendet +++ Die Projektwebsite wird daher nicht mehr aktualisiert +++ Eine ausführliche Abschlusspublikation zum Projekt ist im September 2025 erschienen +++  Das fünfjährige Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wurde 2024 beendet +++ Die Projektwebsite wird daher nicht mehr aktualisiert +++ Eine ausführliche Abschlusspublikation zum Projekt ist im September 2025 erschienen +++  Das fünfjährige Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wurde 2024 beendet +++ Die Projektwebsite wird daher nicht mehr aktualisiert +++ Eine ausführliche Abschlusspublikation zum Projekt ist im September 2025 erschienen +++ 
Das fünfjährige Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wurde 2024 beendet +++ Die Projektwebsite wird daher nicht mehr aktualisiert +++ Eine ausführliche Abschlusspublikation zum Projekt ist im September 2025 erschienen +++  Das fünfjährige Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wurde 2024 beendet +++ Die Projektwebsite wird daher nicht mehr aktualisiert +++ Eine ausführliche Abschlusspublikation zum Projekt ist im September 2025 erschienen +++  Das fünfjährige Modellprojekt Dekoloniale Erinnerungskultur in der Stadt wurde 2024 beendet +++ Die Projektwebsite wird daher nicht mehr aktualisiert +++ Eine ausführliche Abschlusspublikation zum Projekt ist im September 2025 erschienen +++